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Prognose bestätigt/Klöckner & Co leidet weiter unter Preisverfall
Klöckner & Co hat im dritten Quartal erneut den Preisverfall beim Stahl zu spüren bekommen. Der Stahlhändler aus Duisburg setzte trotz 2,8-prozentiger Absatzsteigerung mit 1,6 Milliarden Euro rund 200 Millionen weniger um als im Vorjahreszeitraum. Das um wesentliche Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) halbierte sich auf 21 (Vorjahr: 44) Millionen Euro.Das Unternehmen bestätigte trotz der anhaltenden Nachfrageschwäche in Europa und der Stahlpreiskorrektur die Prognose und erwartet für 2024 weiterhin ein EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten von 120 bis 180 Millionen Euro. Nach neun Monaten sind davon 104 Millionen Euro schon realisiert. MBI/DJN/emv/6.11.2024
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Klöckner & Co hat im dritten Quartal erneut den Preisverfall beim Stahl zu spüren bekommen. Der Stahlhändler aus Duisburg setzte trotz 2,8-prozentiger Absatzsteigerung mit 1,6 Milliarden Euro rund 200 Millionen weniger um als im Vorjahreszeitraum. Das um wesentliche Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) halbierte sich auf 21 (Vorjahr: 44) Millionen Euro.Das Unternehmen bestätigte trotz der anhaltenden Nachfrageschwäche in Europa und der Stahlpreiskorrektur die Prognose und erwartet für 2024 weiterhin ein EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten von 120 bis 180 Millionen Euro. Nach neun Monaten sind davon 104 Millionen Euro schon realisiert. MBI/DJN/emv/6.11.2024
MBI Research Stahlprognose/Kostenanstieg dürfte nicht zur Rallye der Stahlpreise führen
Innerhalb der vergangenen zwei Wochen kam es bei den Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research für die Preise bei Flachstahl im deutschen Markt zu einer Wende um 180 Grad. Denn gingen zum Monatsanfang die Modelle noch von deutlichen Preisabschlägen über die nächsten sechs Wochen von bis zu 5 Prozent aus, so stellen sie zur Monatsmitte einen Preisanstieg von überwiegend 4 Prozent bis Ende November in Aussicht. Bei Warmbreitband ging die Prognose um 7 Prozentpunkte auf 2 Prozent nach oben. Bei Feinblech sowie den beiden Quartoblech Sorten ging es jeweils von -4 auf +4 Prozent am kräftigsten aufwärts. Um ebenfalls 7 Prozentpunkte auf nunmehr 6 Prozent verbesserte sich die Vorhersage für verzinktes Feinblech. Teile der veränderten Prognosen lassen sich mit der Entwicklung bei den chinesischen Exportpreisen über die Goldene Woche erklären. Diese legten nämlich im Vergleich über die jüngsten zwei Wochen zum 11. Oktober bei Warmbreitband um kräftige 5,0 Prozent auf 497 US-Dollar je Tonne zu, während sie bei Feinblech etwas weniger deutlich um 3,8 Prozent auf 535 US-Dollar stiegen. Der Hauptschub für die optimistischen Prognosen bei Flachstahl gehen jedoch von den Produktionskosten für die klassische Hochofenroute (BOF-Verfahren) aus. Der entsprechende Indikator von MBI Research für die Stahlerzeugung mittels BOF-Verfahren gingen im Vergleich über zwei Wochen nämlich steil wie eine Rakete um 13,2 Prozent nach oben. Die aktuelle Preisentwicklung in den vergangenen zwei Wochen verlief jedoch teils schwächer als nach den Prognosen von Anfang Oktober zeitanteilig zu erwarten war. So ging es mit Warmbreitband um weitere 2,1 Prozent abwärts auf nun noch 560 Euro je Tonne (alle Preisangaben sind ex Werk). Dies ist mehr als die Hälfte der für einen Zeitraum von sechs Wochen erwarteten Preissenkung. Auch die ersten Indikationen für diese Woche deuten auf einen weiteren spürbaren Preisrückgang auf 554 Euro hin. Besser sieht es hingegen bei Feinblech aus, denn hier gab der Preis nur um 0,6 Prozent auf 644 Euro nach. Aber auch hier dürfte es in der laufenden Woche weiter abwärts auf 641 Euro gehen. Für die mittelfristigen Aussichten sind zwei Faktoren entscheidend. Zum einen wie nachhaltig der Anstieg bei den Produktionskosten ist. Dieser könnte sich durchaus als eine kurzfristige Übertreibung herausstellen. Zum anderen stellt sich die Frage, ob die deutschen Stahlproduzenten die höheren Kosten auch an die Käufer überwälzen können. Hier spricht die volkswirtschaftliche Lage nur für einen geringen Spielraum. MBI Research hält deshalb auch noch an der Einschätzung fest, dass die Flachstahlpreise in drei Monaten um mindestens fünf Prozent unter dem aktuellen Niveau liegen dürften. Auch bei Langstahl sind die Modellprognosen wieder etwas zuversichtlicher. Für Walzdraht gehen sie nun davon aus, dass der Preis Mitte November um ein Prozent über dem Stand vom 11. Oktober liegen werden, nachdem zwei Wochen zuvor noch mit einem Rückgang um zwei Prozent gerechnet wurde. Bei Betonstahl B500A verbesserte sich die Vorhersage von -2 Prozent auf eine rote Null. Für die etwas optimistischeren Einschätzungen der künftigen Preisentwicklung spielen die chinesische Exportpreise eine Rolle. Diese legten im Zwei-Wochen-Vergleich bei Betonstahl B500A um massive 11,7 Prozent auf 496 US-Dollar je Tonne zu. ABei Walzdraht ging es lediglich um 5,6 Prozent auf 484 US-Dollar aufwärts ging. Die Produktionskosten für die Stahlerzeugung über den elektronischen Lichtbogen (EAF-Verfahren) stiegen mit einem Plus von 6,3 Prozent noch nicht einmal halb so stark als beim BOF-Verfahren. Die aktuelle Preisentwicklung in den ersten beiden Wochen im Oktober verlief positiver, als zeitanteilig auf Grund der vorherigen Voraussage zu erwarten war. Betonstahl B500A verbilligte sich um etwas weniger als 0,5 Prozent auf 611 Euro je Tonne, während Walzdraht nur um 0,4 Prozent auf 683 Euro nachgab. Für die laufende Woche zeichnet sich ein weiteres Minus von jeweils 2 Euro ab, auf 609 Euro bei Betonstahl und auf 681 Euro bei Walzdraht. Die erste Indikation für die Einschätzung der Wirtschaft in der Eurozone lieferte der Sentix-Index, der sich von -15,4 auf -13,8 Punkte verbesserte, während der Konsens nur von einem Anstieg auf -14,6 Punkte ausging. In dieser Woche folgten die ZEW-Indizes, bei denen der Konsens für Deutschland von einer Erholung von 3,6 auf 10,2 Punkt ausging und für die Eurozone mit einem Anstieg von 9,3 auf 16,9 Punkte rechnete. Der Anstieg fiel jedoch jeweils kräftiger aus, auf 13,1 Punkte für Deutschland und auf 20,1 Punkte für die Eurozone. Der Index für die aktuelle Geschäftslage hat sich jedoch weiter verschlechtert, von -84,5 auf -86,9 Punkte. Tiefer war der Index zuletzt im Mai 2020, also beim Lock-Down während der Corona-Krise mit -93,5 Punkte. Die Konjunktur in Deutschland ist also noch im freien Fall und ein Boden noch nicht gefunden. Dies spricht auch dafür, dass die Stahlnachfrage belastet bleibt. Stärker als vom Konsens unter den Bankvolkswirten in Aussicht gestellt wurde, fielen die Veränderungen beim Auftragseingang und der Industrieproduktion in Deutschland aus. Bei den neuen Bestellungen ging der Konsens von einem Rückgang um 1,9 Prozent im Monatsvergleich für den August aus, nachdem es im Juli zu einem Anstieg um 3,9 Prozent kam, was über der ursprünglichen Schätzung von 2,9 Prozent lag. Aber der Auftragseingang brach um 5,8 Prozent ein. Bei der Industrieproduktion wurde hingegen der Juli-Wert im Vormonatsvergleich von -2,4 auf -2,9 Prozent nach unten revidiert, aber die industrielle Erzeugung legte im August um 2,9 Prozent zu, während der Konsens nur ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat erwartete. Für die Branche Eisen, Stahl und Ferrolegierungen fiel der Index für die Produktion im September nach den Rohdaten um 6,0 Prozent, legte jedoch saison- und kalenderbereinigt um 1,5 Prozent zu. Die Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl berichtet sogar einen Fall um 8,6 Prozent auf etwas unter 2,9 Millionen Tonnen. Doch dies hat keineswegs die Verhandlungsposition der Stahlerzeuger verbessert, denn der Auftragseingang fiel nach den Rohdaten um 14,6 Prozent. Nach dem Bereinigungsverfahren verbleibt noch immer ein Rückgang um 0,1 Prozent. Die Relation von Auftragseingang zur Produktion hat sich also reduziert, was die Position der Stahlanbieter schwächt. Der Anstieg der Produktionskosten dürfte also überwiegend zu Lasten der Profitabilität erfolgen. Der Kostenanstieg geht beim BOF-Verfahren auf die Entwicklungen in China zurück. Die Notenbank hatte bereits in der letzten Septemberwoche eine neue Runde geldpolitischer Maßnahmen beschlossen, die dann von der People’s Bank of China (PBoC) umgesetzt wurden. Dies hatte schon in der letzten Septemberwoche zu einer Erholung der Eisenerzpreise geführt. Am letzten Handelstag vor und nach der Goldenen Woche gingen die Notierungen steil nach oben, sodass es beim Januar-Kontrakt an der Dalian Commodity Exchange (DCE) binnen einer Woche zu einem Anstieg um 28,4 Prozent von 657,5 bis auf 844,5 Yuan je Tonne kam. Der November-Future auf Eisenerz legte im gleichen Zeitraum um 28,9 Prozent bis auf 115,00 US-Dollar je Tonne. Aber bereits am Dienstag nach den Feiertagen kippte die Stimmung. An der SGX liegt der Preis wieder um rund 10 US-Dollar und an der DCE um 59 Yuan niedriger. Der Markt ging schnell wieder dazu über, dass die Maßnahmen der PBoC nicht ausreichen dürften, sondern auch fiskalpolitische Maßnahmen erforderlich wären, um 2024 noch die wirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Die ersten Aussagen der Administration waren sehr vage. Auf einer Pressekonferenz am zweiten Samstag im Oktober stellte das Finanzministerium zwar konkrete Maßnahmen vor, aber die Preisreaktionen an den Metallmärkten waren gespalten. Chinesische Marktteilnehmer begrüßten die Maßnahmen, da sie auch Unterstützungen der Kommunen enthielten, sodass diese wieder mehr investieren können. Die Marktteilnehmer aus westlichen Ländern waren jedoch enttäuscht, dass die Regierung keine Volumina der einzelnen Maßnahmen beziffert hat. Die erforderliche Bazooka sei deshalb nicht ausgepackt worden. MBI Research hat schon bei dem vorherigen Paket darauf verwiesen, dass Peking zwar die richtigen Maßnahmen beschlossen hat, um die Baubranche zu stabilisieren. Aber sie benötigen einige Zeit, um sich in einer höheren Stahlnachfrage niederzuschlagen. Auch die nun beschlossenen Maßnahmen dürften die Stahlnachfrage nicht unmittelbar nach oben treiben. Es ist fraglich, ob die Maßnahmen im Q4 2024 noch eine signifikante Wirkung entfalten. Sie sollten aber die Nachfrage im ersten Halbjahr 2025 deutlich beleben. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis der Markt wieder enttäuschtist und die Notierungen bei Stahl, Eisenerz und Koks nachgeben, zumal bei Eisenerz auch das Angebot wieder zulegen dürfte. MBI Research geht deshalb auch von der Kostenseite wieder von Druck auf die Stahlpreise in Europa aus und lässt die mittelfristige Einschätzung unverändert. Peter Fertig/MBI Research
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Innerhalb der vergangenen zwei Wochen kam es bei den Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research für die Preise bei Flachstahl im deutschen Markt zu einer Wende um 180 Grad. Denn gingen zum Monatsanfang die Modelle noch von deutlichen Preisabschlägen über die nächsten sechs Wochen von bis zu 5 Prozent aus, so stellen sie zur Monatsmitte einen Preisanstieg von überwiegend 4 Prozent bis Ende November in Aussicht. Bei Warmbreitband ging die Prognose um 7 Prozentpunkte auf 2 Prozent nach oben. Bei Feinblech sowie den beiden Quartoblech Sorten ging es jeweils von -4 auf +4 Prozent am kräftigsten aufwärts. Um ebenfalls 7 Prozentpunkte auf nunmehr 6 Prozent verbesserte sich die Vorhersage für verzinktes Feinblech. Teile der veränderten Prognosen lassen sich mit der Entwicklung bei den chinesischen Exportpreisen über die Goldene Woche erklären. Diese legten nämlich im Vergleich über die jüngsten zwei Wochen zum 11. Oktober bei Warmbreitband um kräftige 5,0 Prozent auf 497 US-Dollar je Tonne zu, während sie bei Feinblech etwas weniger deutlich um 3,8 Prozent auf 535 US-Dollar stiegen. Der Hauptschub für die optimistischen Prognosen bei Flachstahl gehen jedoch von den Produktionskosten für die klassische Hochofenroute (BOF-Verfahren) aus. Der entsprechende Indikator von MBI Research für die Stahlerzeugung mittels BOF-Verfahren gingen im Vergleich über zwei Wochen nämlich steil wie eine Rakete um 13,2 Prozent nach oben. Die aktuelle Preisentwicklung in den vergangenen zwei Wochen verlief jedoch teils schwächer als nach den Prognosen von Anfang Oktober zeitanteilig zu erwarten war. So ging es mit Warmbreitband um weitere 2,1 Prozent abwärts auf nun noch 560 Euro je Tonne (alle Preisangaben sind ex Werk). Dies ist mehr als die Hälfte der für einen Zeitraum von sechs Wochen erwarteten Preissenkung. Auch die ersten Indikationen für diese Woche deuten auf einen weiteren spürbaren Preisrückgang auf 554 Euro hin. Besser sieht es hingegen bei Feinblech aus, denn hier gab der Preis nur um 0,6 Prozent auf 644 Euro nach. Aber auch hier dürfte es in der laufenden Woche weiter abwärts auf 641 Euro gehen. Für die mittelfristigen Aussichten sind zwei Faktoren entscheidend. Zum einen wie nachhaltig der Anstieg bei den Produktionskosten ist. Dieser könnte sich durchaus als eine kurzfristige Übertreibung herausstellen. Zum anderen stellt sich die Frage, ob die deutschen Stahlproduzenten die höheren Kosten auch an die Käufer überwälzen können. Hier spricht die volkswirtschaftliche Lage nur für einen geringen Spielraum. MBI Research hält deshalb auch noch an der Einschätzung fest, dass die Flachstahlpreise in drei Monaten um mindestens fünf Prozent unter dem aktuellen Niveau liegen dürften. Auch bei Langstahl sind die Modellprognosen wieder etwas zuversichtlicher. Für Walzdraht gehen sie nun davon aus, dass der Preis Mitte November um ein Prozent über dem Stand vom 11. Oktober liegen werden, nachdem zwei Wochen zuvor noch mit einem Rückgang um zwei Prozent gerechnet wurde. Bei Betonstahl B500A verbesserte sich die Vorhersage von -2 Prozent auf eine rote Null. Für die etwas optimistischeren Einschätzungen der künftigen Preisentwicklung spielen die chinesische Exportpreise eine Rolle. Diese legten im Zwei-Wochen-Vergleich bei Betonstahl B500A um massive 11,7 Prozent auf 496 US-Dollar je Tonne zu. ABei Walzdraht ging es lediglich um 5,6 Prozent auf 484 US-Dollar aufwärts ging. Die Produktionskosten für die Stahlerzeugung über den elektronischen Lichtbogen (EAF-Verfahren) stiegen mit einem Plus von 6,3 Prozent noch nicht einmal halb so stark als beim BOF-Verfahren. Die aktuelle Preisentwicklung in den ersten beiden Wochen im Oktober verlief positiver, als zeitanteilig auf Grund der vorherigen Voraussage zu erwarten war. Betonstahl B500A verbilligte sich um etwas weniger als 0,5 Prozent auf 611 Euro je Tonne, während Walzdraht nur um 0,4 Prozent auf 683 Euro nachgab. Für die laufende Woche zeichnet sich ein weiteres Minus von jeweils 2 Euro ab, auf 609 Euro bei Betonstahl und auf 681 Euro bei Walzdraht. Die erste Indikation für die Einschätzung der Wirtschaft in der Eurozone lieferte der Sentix-Index, der sich von -15,4 auf -13,8 Punkte verbesserte, während der Konsens nur von einem Anstieg auf -14,6 Punkte ausging. In dieser Woche folgten die ZEW-Indizes, bei denen der Konsens für Deutschland von einer Erholung von 3,6 auf 10,2 Punkt ausging und für die Eurozone mit einem Anstieg von 9,3 auf 16,9 Punkte rechnete. Der Anstieg fiel jedoch jeweils kräftiger aus, auf 13,1 Punkte für Deutschland und auf 20,1 Punkte für die Eurozone. Der Index für die aktuelle Geschäftslage hat sich jedoch weiter verschlechtert, von -84,5 auf -86,9 Punkte. Tiefer war der Index zuletzt im Mai 2020, also beim Lock-Down während der Corona-Krise mit -93,5 Punkte. Die Konjunktur in Deutschland ist also noch im freien Fall und ein Boden noch nicht gefunden. Dies spricht auch dafür, dass die Stahlnachfrage belastet bleibt. Stärker als vom Konsens unter den Bankvolkswirten in Aussicht gestellt wurde, fielen die Veränderungen beim Auftragseingang und der Industrieproduktion in Deutschland aus. Bei den neuen Bestellungen ging der Konsens von einem Rückgang um 1,9 Prozent im Monatsvergleich für den August aus, nachdem es im Juli zu einem Anstieg um 3,9 Prozent kam, was über der ursprünglichen Schätzung von 2,9 Prozent lag. Aber der Auftragseingang brach um 5,8 Prozent ein. Bei der Industrieproduktion wurde hingegen der Juli-Wert im Vormonatsvergleich von -2,4 auf -2,9 Prozent nach unten revidiert, aber die industrielle Erzeugung legte im August um 2,9 Prozent zu, während der Konsens nur ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat erwartete. Für die Branche Eisen, Stahl und Ferrolegierungen fiel der Index für die Produktion im September nach den Rohdaten um 6,0 Prozent, legte jedoch saison- und kalenderbereinigt um 1,5 Prozent zu. Die Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl berichtet sogar einen Fall um 8,6 Prozent auf etwas unter 2,9 Millionen Tonnen. Doch dies hat keineswegs die Verhandlungsposition der Stahlerzeuger verbessert, denn der Auftragseingang fiel nach den Rohdaten um 14,6 Prozent. Nach dem Bereinigungsverfahren verbleibt noch immer ein Rückgang um 0,1 Prozent. Die Relation von Auftragseingang zur Produktion hat sich also reduziert, was die Position der Stahlanbieter schwächt. Der Anstieg der Produktionskosten dürfte also überwiegend zu Lasten der Profitabilität erfolgen. Der Kostenanstieg geht beim BOF-Verfahren auf die Entwicklungen in China zurück. Die Notenbank hatte bereits in der letzten Septemberwoche eine neue Runde geldpolitischer Maßnahmen beschlossen, die dann von der People’s Bank of China (PBoC) umgesetzt wurden. Dies hatte schon in der letzten Septemberwoche zu einer Erholung der Eisenerzpreise geführt. Am letzten Handelstag vor und nach der Goldenen Woche gingen die Notierungen steil nach oben, sodass es beim Januar-Kontrakt an der Dalian Commodity Exchange (DCE) binnen einer Woche zu einem Anstieg um 28,4 Prozent von 657,5 bis auf 844,5 Yuan je Tonne kam. Der November-Future auf Eisenerz legte im gleichen Zeitraum um 28,9 Prozent bis auf 115,00 US-Dollar je Tonne. Aber bereits am Dienstag nach den Feiertagen kippte die Stimmung. An der SGX liegt der Preis wieder um rund 10 US-Dollar und an der DCE um 59 Yuan niedriger. Der Markt ging schnell wieder dazu über, dass die Maßnahmen der PBoC nicht ausreichen dürften, sondern auch fiskalpolitische Maßnahmen erforderlich wären, um 2024 noch die wirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Die ersten Aussagen der Administration waren sehr vage. Auf einer Pressekonferenz am zweiten Samstag im Oktober stellte das Finanzministerium zwar konkrete Maßnahmen vor, aber die Preisreaktionen an den Metallmärkten waren gespalten. Chinesische Marktteilnehmer begrüßten die Maßnahmen, da sie auch Unterstützungen der Kommunen enthielten, sodass diese wieder mehr investieren können. Die Marktteilnehmer aus westlichen Ländern waren jedoch enttäuscht, dass die Regierung keine Volumina der einzelnen Maßnahmen beziffert hat. Die erforderliche Bazooka sei deshalb nicht ausgepackt worden. MBI Research hat schon bei dem vorherigen Paket darauf verwiesen, dass Peking zwar die richtigen Maßnahmen beschlossen hat, um die Baubranche zu stabilisieren. Aber sie benötigen einige Zeit, um sich in einer höheren Stahlnachfrage niederzuschlagen. Auch die nun beschlossenen Maßnahmen dürften die Stahlnachfrage nicht unmittelbar nach oben treiben. Es ist fraglich, ob die Maßnahmen im Q4 2024 noch eine signifikante Wirkung entfalten. Sie sollten aber die Nachfrage im ersten Halbjahr 2025 deutlich beleben. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis der Markt wieder enttäuschtist und die Notierungen bei Stahl, Eisenerz und Koks nachgeben, zumal bei Eisenerz auch das Angebot wieder zulegen dürfte. MBI Research geht deshalb auch von der Kostenseite wieder von Druck auf die Stahlpreise in Europa aus und lässt die mittelfristige Einschätzung unverändert. Peter Fertig/MBI Research
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