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MBI Research Stahlprognose/Trumps Zollpolitik dürfte die Stahlpreise mittelfristig belasten
Die Prognosen der quantitativen Modelle von MBI Research für die Entwicklung der Flachstahlpreise über die nächsten sechs Wochen wurden bereits vor der Verkündigung erheblicher Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump pessimistischer. Sie haben sich in den letzten beiden Wochen überwiegend nochmals um einen Prozentpunkt verschlechtert. So stellen sie nun für Warmbreitband DD11 einen Rückgang um 5 Prozent und bei Feinblech DC01 um 4 Prozent in Aussicht.   Die beiden Quartoblechsorten S 235 und S 355 sollten jeweils um 6 Prozent fallen, während bei verzinktem Feinblech unverändert mit einem leichten Preisabschlag von 2 Prozent gerechnet wird. Die Modellprognosen basieren in der Regel auf zwei Inputfaktoren, die einen Vorlauf von sechs Wochen haben. Dies sind zum einen die chinesischen Exportpreise, da China mit einem Anteil von über 50 Prozent an der globalen Stahlerzeugung auch eine wesentliche Rolle bei der Preisbildung in anderen Ländern und Regionen spielt. Bei Warmbreitband sind die Exportpreise Chinas in den zwei Wochen zum 11. April um weitere 0,5 Prozent auf 480 US-Dollar je Tonne gefallen. Bei Feinblech kam es hingegen zu einem Anstieg um 0,6 Prozent. Es ist jedoch noch zu berücksichtigen, dass für die deutschen Flachstahlpreise nicht die Notierung in US-Dollar, sondern der Preis in Euro relevant ist. Durch die US-Zollpolitik kam es allerdings zu einer Kapitalflucht aus dem US-Dollar, sodass sich der Euro im Wochenmittel um 1,9 Prozent aufgewertet hat. Dies bedeutet, dass Warmbreitband aus China in Euro um rund 2,4 und Feinblech um 1,3 Prozent billiger wurden. Hinzu kommt als zweiter Faktor die Entwicklung der Kosten für die Stahlerzeugung. Der Index von MBI Research für die Produktionskosten bei der klassischen Hochofenroute fielen im Zwei-Wochen-Vergleich um 2,6 Prozent. Bei Eisenerz ging der Preis für den Frontmonat bei den Futures an der Singapore Exchange (SGX) um 3,9 Prozent zurück und lag wieder unter 100 US-Dollar je Tonne. Die Kokskohle aus Australien hielt sich hingegen mit einem Minus von 0,1 Prozent besser. Allerdings kommt bei beiden Kostenblöcken noch der Effekt des festeren Euro zum Tragen, sodass die Kosten in Euro entsprechend stärker nachgaben. Ob und wie kräftig diese Kostensenkungen in den Preisen weitergegeben werden, hängt auch von der Verhandlungsmacht der Stahlproduzenten ab. Diese unterliegt aber Schwankungen, während die Modellschätzungen von einem konstanten, durchschnittlichen Verhältnis ausgehen. Die aktuelle Preisentwicklung verlief in den ersten beiden Aprilwochen jedoch deutlich besser als nach den Modellprognosen zeitanteilig zu erwarten war. So legte Warmbreitband um 1,9 Prozent auf 639 Euro je Tonne zu (alle Preisangaben sind ex Werk). Bei Feinblech verlief der Preisanstieg etwas langsamer, denn nun ging es nur noch um knapp 1,0 Prozent auf 712 Euro nach oben. Die makroökonomischen Daten sprechen weiterhin für eine bestenfalls stagnierende, aber wahrscheinlich eher negativen Entwicklung in der deutschen Industrie. Die Verschnaufpause bei den US-Zöllen für Importe aus der EU bedeutet, dass die Phase der Unsicherheit weiter anhält. Noch stärker verschlechtert haben sich laut Modellprognosen die Aussichten für Langstahl in Deutschland. Anfang April stellten die Modelle jeweils einen Preisanstieg über die folgenden vier Wochen von einem Prozent in Aussicht, sowohl bei Betonstahl B500A als auch bei Walzdraht. Nun gehen sie von einem Preisrückgang um 2 Prozent bis zum zweiten Freitag im Mai aus. Die Entwicklung der chinesischen Exportpreise verlief auch in diesem Segment gemischt. Denn während es bei Betonstahl zu einem Rückgang um 0,9 Prozent auf 440 US-Dollar je Tonne kam, ging es bei Walzdraht aufwärts, um 2,5 Prozent auf 470 US-Dollar. Allerdings überwiegt für die Preisentwicklung in Euro der Aufwertungseffekt, sodass es auch bei Betonstahl zu niedrigeren Exportpreisen Chinas in Euro kam. Die Produktionskosten über den elektronischen Lichtbogen fielen jedoch kräftiger als beim BOF-Verfahren für Flachstahl. Der Index von MBI Research für die Kosten der Stahlproduktion im EAF-Verfahren fiel nämlich um 2,9 Prozent. Dabei gingen die Kosten für Stahlschrott in den Häfen der ARA-Region und für den Import in die Türkei um jeweils 1,4 Prozent auf 345 bzw. 346 US-Dollar je Tonne zurück und haben sich in Euro noch verstärkt. Aber auch die Kosten für Strom gingen kräftig nach unten, denn das Cal 26 verbilligte sich um 4,9 Prozent auf 80,10 Euro je Megawattstunde. Auch bei Langstahl verlief die aktuelle Preisentwicklung besser als zeitanteilig zu erwarten war. Der Preis für Betonstahl B500A legte um knapp 1,0 Prozent auf 618 Euro zu und hat somit das Preisziel bereits erreicht. Bei Walzdraht stieg der Preis um 0,9 Prozent auf 690 Euro und ist somit nur knapp unter dem Preisziel. Die vom alten Bundestag noch durchgepaukte Verfassungsänderung, obwohl im Wahlkampf das Festhalten an der Schuldengrenze versprochen wurde, hat den Wohnungsbau schwer getroffen, denn die Zinsen sind gestiegen. Die EZB dürfte zudem mit einer weiteren Zinssenkung warten, bis Klarheit über die Folgen der Trumpschen Zollpolitik für die Inflations- und BIP-Entwicklung in der Eurozone besteht. Einen Hinweis, zu welchen Gunsten sich die Verhandlungsposition verändert, liefern die Daten zum Auftragseingang und der Industrieproduktion. Für die Industrie in Deutschland insgesamt hat der Auftragseingang im Februar stagniert, während der Konsens nach dem Fall um 5,5 Prozent im Vormonatsvergleich im Januar mit einem Anstieg um 3,4 Prozent rechnete. Die Industrieproduktion fiel jedoch um 1,3 Prozent, während der Konsens von einem geringeren Rückgang um 0,9 Prozent ausging. Aber im Bereich Eisen, Stahl und Ferrolegierungen ging es nur bei den Rohdaten nach unten, die Produktion nahm im Vormonatsvergleich um 1,9 Prozent ab, während der Auftragseingang um 6,8 Prozent geringer als im Januar ausfiel. Dieser Rückgang liegt aber primär an saisonalen und kalendarischen Effekten, denn bereinigt um diese Effekte legte der Auftragseingang um 0,1 Prozent zu. Doch auch die Produktion stieg mit 3,1 Prozent deutlich stärker. Dies bedeutet, dass sich die Verhandlungsposition der Stahlerzeuger wieder etwas verschlechtert hat. Die Daten vom ifo-Institut zur Einschätzung der aktuellen Geschäftslage im März oder beim ArGeZ-Index der deutschen Zulieferbetriebe für den Automobilsektor sprechen zwar für eine leichte Verbesserung. Für einen Kaufdruck seitens der Einkäufer dürfte somit im März wenig sprechen. Die noch geschäftsführende Regierung war im Vorjahr nicht in der Lage einen Haushalt durch das Parlament zu bringen. Somit können auch wenig neue Aufträge an die deutschen Waffenproduzenten erteilt werden. Diese müssen darauf warten, bis der nächste Bundeskanzler gewählt und der Bundestag den Haushalt verabschiedet hat. Nun ist zu hören, dass Stahlproduzenten bei den halbjährlichen Verhandlungen die Käufer zum Kaufabschluss drängen, weil durch eine höhere Nachfrage die Preise steigen würden. Doch hier könnte mehr die Motivation sein, die Abschlüsse schnell unter Dach und Fach zu bringen, bevor die US-Zollpolitik endgültig zu einer Belastung für die Stahlerzeuger in Deutschland und der Eurozone wird. Die EU hat sich, wie fast alle anderen Länder eine Verschnaufpause von 90 Tagen verschafft. Aber hier gilt der Zollsatz von 25 Prozent für Stahlexporte in die USA weiterhin. Trotz der Verhandlungspause wird jedoch auf alle Waren ein Importzoll von mindestens 10 Prozent erhoben. Dies bedeutet, dass auch Produkte von EU-Unternehmen betroffen sind, bei denen Stahl verarbeitet wurde. Hier ist durchaus mit einem Rückgang der Exporte in die USA zu rechnen. Wie es nach der Verhandlungspause weitergeht ist offen. Diese können zu einem Abschluss kommen, oder aber auch scheitern. Bei letzterem wären dann wieder die reziproken Zollsätze in Kraft, die am 2. April vorgestellt wurden. Dies könnte insbesondere asiatische Länder mit einer höheren Stahlerzeugung treffen. China hat sich dem US-Druck nicht gebeugt und hat die Zollsätze für Importe aus den USA auf inzwischen 125 Prozent angehoben, nachdem US-Präsident Trump den Zollsatz auf insgesamt 145 Prozent in mehreren Schritten trieb. Diese Zollsätze sind so hoch, dass der Handel zwischen beiden Ländern zum Erliegen kommen dürfte. China dürfte dann die Stahlproduktion reduzieren. Dies trifft aber auch die Nachfrage nach Eisenerz. Hier hat der Markt bislang nur moderat reagiert. Das Risiko ist mehr nach unten als nach oben gerichtet. Auch die Nachfrage nach metallurgischer Kohle aus Australien dürfte sinken. Zudem könnten China und andere asiatische Stahlproduzenten versuchen, die Stahlexporte in andere Länder zu steigern, was über tiefere Exportpreise erfolgen sollte. Dies spricht dafür, dass der Preisrückgang bei den Vorprodukten für Stahl noch nicht vor dem Ende stehen könnte. Die mittelfristigen Risiken sind also trotz derzeit eher steigenden Flachstahlpreisen nach unten gerichtet. Anfang Juli könnten die Stahlerzeuger in Deutschland die schlechteren Karten haben. Der Druck, jetzt zu noch höheren Preisen Abschlüsse zu erzielen, ist verständlich. Aber wer zuerst zuckt dürfte verlieren. Peter Fertig/MBI Research  
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MBI Research Stahlprognose/Mittelfristig bei Flachstahl deutliche Preisabschläge zu erwarten
Die Aussichten für die Flachstahlpreise im deutschen Stahlmarkt hatten sich bereits Mitte März verschlechtert. Dies hatte sich zunächst noch fortgesetzt, aber bei Warmbreitband DD11 und Feinblech DC01 liegen die jüngsten Prognosen wieder auf dem Stand vor zwei Wochen. Die Modelle gehen also weiterhin davon aus, dass es in den nächsten sechs Wochen bei Warmbreitband zu einem Rückgang um 4 Prozent und bei Feinblech um 3 Prozent kommen sollte. Bei den zwei Sorten im Segment Quartoblech ging es jedoch um einen Prozentpunkt abwärts auf nun -5 Prozent. Auch bei verzinktem Feinblech haben sich die Aussichten von -1 auf -2 Prozent verschlechtert. Die chinesischen Exportpreise haben nur wenig zu den teils negativeren Preisaussichten beigetragen. Bei Warmbreitband kam es sogar zu einem leichten Plus von 0,2 Prozent auf 483 US-Dollar je Tonne, wobei allerdings der Exportpreis in China bei Feinblech leicht um 0,2 Prozent nachgab. Bei den Produktionskosten für Stahl via der klassischen Hochofenroute ging es in den letzten beiden Wochen im März leicht aufwärts. Der Indikator von MBI Research für die Produktionskosten mittels BOF-Verfahren stieg nämlich um knapp 0,5 Prozent, während es jedoch über sechs Wochen zu einem Minus von 7,3 Prozent kam, was sich entsprechend in den pessimistischen Prognosen für den Zeitraum bis Mitte Mai bemerkbar macht. Bei den wichtigsten Vorprodukten für die Stahlerzeugung war die Preisentwicklung in der zweiten Märzhälfte gemischt. Der Stahlrohstoff Eisenerz hielt sich an der Singapore Exchange nun recht stabil und legte um 0,2 Prozent zu. Aber bei der metallurgischen Kohle aus Australien kam es zu einem deutlichen Rückgang um 6,3 Prozent im Vergleich über zwei Wochen. Auch der Euro hat wieder leicht um 0,6 Prozent gegenüber dem US-Dollar abgewertet, was auch mit zum leichten Plus bei den Produktionskosten beitrug. In den vergangenen zwei Wochen verlief die Preisentwicklung jedoch deutlich besser als die Modellprognosen erwartet ließen. Denn anstatt billiger wurde Flachstahl leicht teurer. Bei Warmbreitband legte der Preis im Zwei-Wochen-Vergleich um 2,5 Prozent auf 627 Euro je Tonne (alle Preise sind ex Werk) zu, während Feinblech leicht geringer um 2,2 Prozent stieg und bei 705 Euro handelte. Die Reaktionen der Regierungen auf die Zollpolitik von Donald Trump dürften die schwierige Lage nicht verbessern. Bei den Verhandlungen über einen Koalitionsvertrag sieht es bisher auch danach aus, dass für die Wirtschaft nur wenige positive Impulse gesetzt werden. Hierdurch dürften die Preise auf mittlere Sicht von drei Monaten etwas mehr als 5 Prozent nachgeben. Entsprechend geht MBI Research nun davon aus, dass zum Ende des zweiten Quartals die Flachstahlpreise sinken und hat deshalb auch die Pfeilrichtung nach unten gedreht. Wieder positiv schätzen die quantitativen Modelle von MBI Research jedoch die Entwicklung der Preise für Langstahl in Deutschland ein. Vor zwei Wochen war die Erwartung noch negativ und sowohl bei Betonstahl B500A als auch bei Walzdraht wurde für den Zeitraum von vier Wochen ein Rückgang um 2 Prozent in Aussicht gestellt. Aber nun gehen die Modelle von einem Anstieg um 1 Prozent im April aus. Sicherlich ist hier auch die saisonale Nachfrage durch den Bausektor ein positiver Faktor. Aber in China kommt die Bautätigkeit immer noch nicht in Schwung. Dies machte sich auch bei den Exportpreisen für Betonstahl negativ bemerkbar, denn hier ging es um 1,3 Prozent abwärts, auf zuletzt 443 US-Dollar je Tonne. Bei Walzdraht blieb der Preis jedoch nahezu unverändert bei 459 US-Dollar. Ein positiver Faktor für die Entwicklung der Langstahlpreise sind die Kosten für die Stahlerzeugung über den elektronischen Lichtbogen. Hier legte der Index von MBI Research für die Kostenentwicklung beim EAF-Verfahren um 2,2 Prozent im Vergleich über zwei Wochen zu. Wesentlicher Aspekt ist hierbei die Entwicklung der Preise für Stahlschrott, die um 3,9 Prozent in der ARA-Region nach oben gingen, auf 350 US-Dollar je Tonne. Nach einem Preisrückgang über etwas mehr als vier Wochen trugen auch die Strompreise zum Kostenanstieg beim EAF-Verfahren bei, denn das Kalenderjahr 2026 verteuerte sich um 1,1 Prozent auf 84,26 Euro je Megawattstunde und legte auch in dieser Woche weiter zu. Bei den Indizes der Einkaufsmanager (PMI) im Verarbeitenden Gewerbe blieb für den März der PMI für Deutschland gegenüber der vorläufigen Schätzung unverändert bei 48,3 Punkte, was einen Anstieg um 1,8 Punkte im Vergleich zum Februarwert bedeutet. Beim Index für Frankreich erfolgte jedoch eine leichte Revision nach unten um 0,4 auf 48,5 Punkte, sodass der PMI wieder nur knapp über dem deutschen Index liegt. Aber er legte deutlich gegenüber dem Stand im Februar von 45,8 Punkte zu. In Spanien gab der PMI für die industrielle Fertigung weiter nach und fiel leicht von 49,7 auf 49,5 Punkte. Dies ist aber noch immer im Graubereich, bei dem die Industrieproduktion noch zulegen kann. Doch in Italien gab der PMI stärker nach und liegt mit einem Fall von 47,4 auf 46,6 Punkte nun an letzter Stelle unter den großen vier Industrieländern der Eurozone. Der PMI für die Eurozone insgesamt wurde gegenüber der vorläufigen Schätzung leicht nach unten revidiert, von vorläufig 48,7 auf einen finalen Wert von 48,6 Punkte, der jedoch deutlich über dem Februar-Wert von 47,6 Punkte liegt. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich im Februar der Auftragseingang im Sektor Stahl weiter verbessert hat. Die Kosten für Energie sind zwar geringer als im Frühjahr und Sommer 2022, aber noch immer zu hoch für eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Die Verfassungsänderung wurde noch in den letzten möglichen Tagen vom alten Bundestag im Hau-Ruck-Verfahren durchgewunken, aber wie schnell aus den höheren Finanzierungsmöglichkeiten auch konkrete Ausgaben werden, hängt noch von den Koalitionsverhandlungen zwischen den Unionsparteien und der SPD ab. Bislang hat es eher den Anschein, dass Friedrich Merz mehr den Forderungen der SPD nachgibt, um nächster Bundeskanzler zu werden. Bis die Infrastrukturinvestitionen steigen, kann es eine ganze Weile dauern. Nur mehr Panzer für die Landesverteidigung zu bestellen, dies dürfte auf die Dauer auch für die Stahlnachfrage zu wenig sein. Die Zollpolitik von Donald Trump belastet ebenfalls größere Stahlabnehmer wie den Automobilsektor. In China haben sich die beiden offiziellen PMIs des Nationalen Statistikbüros für März verbessert. Der PMI für das Verarbeitende Gewerbe legte leicht von 50,2 auf 50,5 Punkte zu. Für den Caixin PMI, der von S&P Global erhoben wird, ging der Konsens der Bankvolkswirte von einem Rückgang aus, aber es kam zu einem weiteren Anstieg von 50,8 auf 51,2 Punkte. Diese Verbesserung ist ein positives Signal für den Stahlbedarf des produzierenden Gewerbes in China. Der Schwachpunkt bleibt jedoch weiterhin der Immobiliensektor. Allerdings war aufgrund des hohen Überhangs auch nicht mit einer raschen Wende zu rechnen. Die Bautätigkeit wird erst dann nachhaltig steigen, wenn die Kosten für einen Neubau niedriger sind als der Aufwand für den Erwerb einer Bestandsimmobilie. Der Rückgang der Hauspreise hat sich jedoch in den ersten beiden Monaten in 2025 noch beschleunigt. Von daher dürfte der Stahlbedarf in diesem Jahr noch belastet bleiben. Durch das bewegliche chinesische Neujahrsfest werden etliche Statistiken erst für Januar und Februar zusammen veröffentlicht. Bei der Industrieproduktion kam es zu einem Anstieg im Vorjahresvergleich um 5,9 Prozent. Dies liegt zwar niedriger als die Veränderungsrate im Dezember von 6,2 Prozent, übertraf jedoch die Konsensschätzung von 5,3 Prozent deutlich. Bei Rohstahl lag der Output für beide Monate zusammen bei knapp 166,3 Millionen Tonnen. Dies liegt um 1,5 Prozent niedriger als zum Jahresanfang 2024. Der durchschnittliche Rohstahloutput pro Tag liegt jedoch mit knapp 2,82 Millionen Tonnen um 15,0 Prozent über dem Wert für Dezember. Dies erklärt durchaus die Entwicklung bei den Vorprodukten für die Stahlerzeugung in China. Trotz einiger Schwankungen lag in China der Spotpreis für Eisenerz mit 774,5 Yuan pro Tonne nur um 0,3 Prozent unter dem Wert für den letzten Freitag in 2024. Beim Frontmonat für Eisenerz an der Singapore Exchange ging es per Saldo nur etwas stärker um 1,3 Prozent abwärts. Doch Kohle aus Australien verbilligte sich um 13,6 Prozent. Hinzu kommt, dass sich der Euro um 3,8 Prozent im ersten Quartal aufwertete. Deshalb haben sich die Produktionskosten für Stahl über das BOF-Verfahren um 6,0 Prozent in den ersten drei Monaten von 2024 verbilligt. Durch die deutliche Verbesserung der Profitabilität wird es nun schwieriger Kostensenkungen nicht weiterzugeben. Hinzu kommen die Folgen der massiven Zollbelastungen durch die Trump-Administration. Im zweiten Quartal könnten also die Stahlpreise deutlich nachgeben. Peter Fertig/MBI Research  
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